Die Costa Blanca
Ortschaften von E-K
Elche
Nach Alicante die zweitgrößte Stadt der Costa Blanca und mit über 300.000 Palmen der südlichste Palmengarten Europas, der von der UNESCO auch zum Weltkulturgut erklärt wurde. Elche ist auch die Stadt der Schuhe, da die Hälfte der in Spanien hergestellten Schuhe aus der Gegend um Elche stammt. Begonnen hat die Geschichte der Stadt ca. 2 km südlich des heutigen Elche mit einem etwa 600 v. Chr. von den Iberern gegründeten Ort namens Helike, auf dessen Gebiet man auch einen der bedeutendsten archäologischen Funde der spanischen Geschichte machte: die Dame von Elche (Foto rechts, Quelle: Wikipedia, Autor: F. J. Díez Martín). Eine Kopie dieser Büste und andere Fundstücke aus der iberischen und römischen Geschichte von Elche kann man im archäologischen Museum MAHE, im Palacio de Altamira besichtigen, dem historischen Sitz der Stadtherren zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Weitere historische Gebäude der Stadt sind der Torre de la Calahorra, einst der Turm zur Verteidigung des wichtigsten Stadttores, dem Tor zur Straße in Richtung Alicante, erbaut zwischen dem 12. und 13. Jhd., das Rathaus von Elche, das älteste Rathaus an der Costa Blanca, dessen Bau von 1441 bis 1444 ausgeführt wurde und das einst ein Teil der Stadtmauer von Elche war, der Turm Torre de Calendura, in der Nähe des Rathauses, mit einer Uhr aus dem Jahre 1572 und einem Schlagwerk bestehend aus zwei Figuren, die zu den vollen Stunden und Viertelstunden schlagen, die Kirche Basilica de Santa María, in der das bekannte Misterio de Elche jedes Jahr am 14. und 15. August aufgeführt wird und das Kloster Convent of Nostra Senyora de la Mercè, in dessen Inneren sich ein zu besichtigendes arabisches Bad aus dem 12. Jahrhundert befindet. An Museen hat die Stadt noch das Museo Municipal de la Festa, in dem den Besuchern die Geschichte des Misterios de Elche nahegebracht wird, das Museum Museo del Palmeral, gewidmet den Palmengärten von Elche, das Museo Paleontológico mit Urzeitfunden und, etwa 2 km von Elche entfert, das Museo de la Alcudia, der Fundort der Dame von Elche und weiterer archäologischer Kostbarkeiten, wie Funden aus der Bronzezeit, Skulpturenfragmente und andere Zeugnisse der Iberer und der Römer. Um einen Eindruck über die Palmenvielfalt Elches zu erhalten, sollte man den Park Huerto del Cura besuchen. Hier kann man zum Beispiel eine siebenarmige Palme betrachten, die von Sissi, der österreichischen Kaiserin Elisabeth, schon 1894 bei einem Besuch in Elche bewundert wurde.
Badefreunden hat Elche noch einen schönen Strand zu bieten, der allerdings von der Stadt selbst etwas weiter entfernt, zwischen Alicante/El Altet und Santa Pola liegt. Wer sich aber die Mühe macht, ihn zu besuchen, kommt in den Genuß einer Dünenlandschaft, die in dieser Form an der gesamten Costa Blanca nicht noch einmal zu finden ist.
Erreichen kann man Elche über die Autobahn Alicante-Murcia. Elche ist etwa 23 km von Alicante und 65 km von Benidorm entfernt.
Mehr über die Stadt Elche findet man im Internet auf dem Tourismusportal der Stadt Elche auf englisch und spanisch.
Elda
Schon im Altertum war diese Stadt das Tor nach Madrid. Hier verlief schon die römische Vía Augusta, später der Camino Real, der königliche Weg von Toledo und Madrid zum Hafen von Alicante und die Eisenbahnlinie Madrid-Alicante verläuft noch heute, wie die Autobahn Madrid-Alicante, über die man Elda von Alicante aus in etwa 36 km Entfernung erreichen kann, durch das Tal des Rio Vinalópo. Wichtig war diese Route früher für die Espartogras-Erzeugnisse, die von Elda aus ins Landesinnere geliefert wurden und später für die Schuhindustrie, die sich in Elda ansiedelte. Diesem Wirtschaftszweig ist hier ein wohl in seiner Art einzigartiges Schuhmuseum gewidmet, das auf 2000 qm Fläche in verschiedenen Ausstellungen Schuhe aus allen Epochen und Kulturkreisen, die handwerkliche und maschinelle Schuhherstellung und Kunst und Bücher zum Thema Schuhe präsentiert. Desweiteren besitzt die Stadt ein archäologisches Museum mit Exponaten der Ausgrabungsstätte La Torreta, der ersten Siedlung in Elda am östlichen Rand des gleichnamigen Berges gelegen, mit Funden aus der Bronzezeit und der iberischen und römischen Epoche, als die Siedlung den Namen El Monastil führte. Auf einem kleinen Hügel im Westen der Stadt liegt die teilrenovierte Ruine der Burg von Elda, gebaut im 12.-13. Jhd. von den Mauren und später der Herrschersitz der Grafen von Elda. Noch zu erwähnen ist, daß die Stadt Elda im Osten direkt an die Stadt Petrer anschließt. Die Grenze zwischen den Städten ist eine Straße, deren Häuser auf der einen Seite zu Elda gehören, während die andere Straßenseite von Petrer verwaltet wird.
Finestrat
Ein kleiner Ort mit großem Berg, eine einfache, aber zutreffende Umschreibung für Finestrat, einem Ort, der sich auch heute noch einen großen Teil seiner Ursprünglichkeit erhalten hat und sich mit seinem nur 2 km langen Küstenstreifens selbst als Einheit aus Meer und Gebirge sieht. Direkt hinter Finestrat erhebt sich der Puig Campana, der mit seinen über 1400 m Höhe zweithöchste Berg der Costa Blanca und ein beliebtes Ausflugsziel für jeden Naturliebhaber. Finestrat lebt heute hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Tourismus. Zu erreichen ist der Ort über die Nationalstraß N-332 und die Autobahn AP-7. Die Entfernung zu Alicante beträgt etwa 40 km.
Gata de Gorgos
Eine Ortschaft 83 km von Alicante und 13 km von Denia entfernt und berühmt für seine Handarbeiten und Flechtwaren aus Espartogras, Palmfasern und Olivenholz. Neben diesem Handwerk, dessen Erzeugnisse man in den an der N-332 angrenzenden Geschäften bewundern kann, leben die Einwohner Gatas von der Landwirtschaft.
Guadalest
Informationen über Guadalest finden Sie auf unserer Seite Sehenswürdigkeiten in Alicante.
Guardamar del Segura
Eine junge, erst Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Stadt, die trotzdem auf eine sehr lange Tradition zurückblicken kann. Die Bebauung des heutigen Guardamar begann nach einem schweren Erdbeben von 1829, das die alte Stadt um die aus dem 12. Jhd. stammende Burg, komplett zerstörte, worauf die Einwohner die Siedlung etwas weiter in Richtung Meer verlegten. Hier zeigte sich allerdings gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Problem, in Form von Sanddünen, die die Stadt zu begraben drohten. Deshalb wurden im Nordosten der Stadt bis in die 30er Jahre des 20. Jhd. über 800 ha Dünen konsequent mit Pinien, Eukalyptus und Palmen bepflanzt, woraus dann die Parks Parque Alfonso 13. und der Parque Reina Sofia hervorgingen, der mit seinen Teichen und Wasserfällen und vielen einheimischen Pflanzen zu einem Besuch einlädt. An diese Bepflanzungsaktion und die dabei beteiligten Menschen möchte auch das Museum über den Ingenieur Francisco Mira erinnern, das am Rathausplatz von Guardamar steht. Ein weiteres sehenswertes Museum ist das archäologische, völkerkundliche und paleontologische Museum der Stadt, welches im Casa de Cultura zu finden ist. Hier sind Fundstücke zu sehen, die man bei Ausgrabungen in den Dünen von Guardamar entdeckt hat, unter anderem eine Kopie der mit der bekannten Dame von Elche vergleichbaren Büste, die 1987 entdeckte Dama de Guardamar, auch iberischer Herkunft, aber noch älter als ihr berühmtes Gegenstück. Das Original ist im archäologischen Museum MARQ in Alicante ausgestellt. Auch die Ausgrabungsstätten in den Dünen in der Nähe des Hafens an der Mündung des Segura kann man besuchen, hier gibt es seltene Reste von Bauten der Iberer und Phönizier und ganz in der Nähe auch noch die Reste eines maurischen Klosters aus dem 10. Jahrhundert.
Der Ort ist ca. 40 km von Alicante entfernt und am besten über die Nationalstraße N-332 zu erreichen.
Ibi
Ein von der Autobahn Alicante-Alcoy aus gesehen, über die man diese etwa 35 km von Alicante entfernte Stadt erreicht, eher unscheinbarer Ort, von dem man so betrachtet kaum glauben kann, daß hier tatsächlich 40% des gesamten in Spanien produzierten Spielzeugs hergestellt wird, aber schon von der Autobahn aus wird man durch daneben aufgestellte verschiedene Skulpturen, zum Beispiel eine überdimensionale Dampflok, vom Gegenteil überzeugt und sieht man Ibi aus der Luft, fällt auf, daß das westlich der Stadt gelegene Industriegebiet, in dem sich heute auch Kunststoffhersteller, metallverarbeitende und Maschinenindustrie angesiedelt haben, fast so groß ist wie die Stadt selbst. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist deshalb auch das valencianische Spielzeugmuseum, in dem die Herstellung der Spielwaren in Ibi von heute bis in ihre Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurückverfolgt werden kann. Eine weitere, auch direkt mit dem Spielzeug zusammenhängende Sehenswürdigkeit Ibis ist das Monument für die heiligen drei Könige, die ja in Spanien traditionell zum 6. Januar die Weihnachtsgeschenke für die Kinder bringen.
Die Insel Tabarca
Informationen über Tabarca finden Sie auf unserer Seite Sehenswürdigkeiten in Alicante.
Jalon
Diese Gemeinde ist aus dem Zusammenschluß mehrerer Bauernhöfe der maurischen Zeit im Val de Pop, etwa 75 km von Alicante entfernt, entstanden und steht auch heute noch zu seiner Tradition mit Bodegas, die zur Weinprobe einladen, Rosinen aus eigener Produktion und sehr guten Mandel- und Honigprodukten. Ebenso findet in Jalón jeden Samstag entlang des Rio Gorgos oder hier Rio Jalón genannt, ein an der gesamten Küste bekannter Flohmarkt statt, auf dem man vor allem Antiquitäten findet. Sehenswert ist die Kapelle Ermita de Santo Domingo aus dem 17. Jahrhundert, die Kirche Iglesia de la Natividad de Nuestra Señora und die Höhlen Cova de les Maravelles mit prähistorischen Funden und Cova del Mançano mit Höhlenmalereien. Ebenso gibt es ein Wein- und ein ethnologisches Museum in Jalon.
Jávea
Der Ort, am südöstlichen Ende des über 750 m hohen Berges Montgó ist heute eine Hochburg für Touristen, ein beliebter Altersruhesitz für nordeuropäische Senioren und der Anteil der in Jávea angemeldeten Ausländer liegt bei über 50% der Gesamtbevölkerung. Die Geschichte von Jávea beginnt mit den Griechen, die in der Nähe des Cabo de la Nao die erste Siedlung namens Xabia gründeten, was auch heute noch der valencianischen Schreibweise des Ortes entspricht. Ihre Spuren haben hier auch die Karthager, die Römer und die Araber hinterlassen. Exponate aus allen Epochen sind im archäologischen und Völkerkundemuseum von Jávea, am Plaza dels Germans Segarra, 1 ausgestellt. Von der Vergangenheit des ursprünglich zum Schutz vor Piratenangriffen ca. 2 km vom Meer entfernten Ortes zeugen auch verschiedene Bauwerke Jáveas, zum Beispiel der aus dem 14. Jhd. stammende Turm En Cairat, ein Teil der bis 1877 vorhandenen Stadtbefestigung, wie die Stadttore Puerta de la Mar, San Vicente del Ferrer und Sant Jaume. Im sehenswerten Stadtkern von Jávea findet man die Kirche Iglesia de San Bartolomé aus dem 16. Jhd. und verschiedene bemerkenswerte Gebäude, wie den Palast Palau de Antoni Banyuls und den Palau dels Sapena, das über einer 1374 erbauten Kapelle errichtete Mönchskloster Monasterio de Nuestra Señora de los Angeles und die Kapelle de Santa Ana, die einen Teil des am Anfang des 16. Jhd. zum Schutz vor der Pest gebauten Hospitals bildet. In Richtung Strand, westlich des Hafens von Jávea steht die 1967 gebaute, moderne Kirche Nuestra Señora de Loreto, deren Stahlbetonbau einem Schiff ähnelt. In der Nähe am Strand findet sich auch ein auf 156 m Länge vom Meer aus in den Felsen geschlagener Kanal mit 2 m Breite und bis zu 4,5 m Tiefe, der die Verbindung zu den früheren Salinen von Jávea darstellte, in denen Salz gewonnen wurde, daß hauptsächlich zur Haltbarmachung von Fischen benutzt wurde.
Jávea verfügt an seinem etwa 20 km langen Küstenstreifen über Sandstrände, kleine, teilweise nur vom Meer aus erreichbare Buchten und mehrere Grotten, die zum Baden und Tauchen einladen und über eine sehenswerte Steilküste mit verschiedenen alten Wachtürmen.
Weiter im Landesinneren gibt es die typischen landwirtschaftlichen Anbauflächen mit Getreidefeldern, von deren früheren Verarbeitung noch die Reste verschiedener Windmühlen zeugen, Zitrusfrüchte und Weinanbau. Die Herstellung von Rosinen war bis ins 19. Jhd. ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Jávea, von dem heute noch die "riu-raus" zeugen, vor allem in der Gegend der Marina Alta vorkommende Anlagen zur Trocknung der Weintrauben.
Nach dem etwa 90 km von Alicante entfernten Jávea kommt man am besten über die AP-7, Ausfahrt Benissa oder über die N-332 von Gata de Gorgos aus.
Jijona
Jijona oder auf valecianisch Xixona ist die Stadt des Turróns, jener Leckerei aus Mandeln, Honig, Eiklar und Nüssen, die traditionell zur Weihnachtszeit in Spanien sehr beliebt ist. In direkter Verbindung zum Turrón stehen die vielen Mandelbäme der Region, die vor allem im Frühjahr mit ihren weißrosa Blüten ein sehenswertes Bild abgeben. Ebenfalls bekannt ist Jijona für seine Produktion von Speiseeis, die auch auf eine sehr lange Tradition zurückblicken kann, da hier schon in früheren Zeiten der Schnee der umliegenden Berge in speziellen Lagern, den Pozos de Nieve, die man hier auch noch sehen kann, gesammelt und dann weiterverarbeitet wurde. Sehenswert in Jijona ist das Turrónmuseum, über das Sie auf unserer Seite Sehenswürdigkeiten in Alicante weitere Informationen finden können. Daneben gibt es am Stadtrand noch die Ruinen einer Burg aus dem 10.-12. Jhd., die Kirche Iglesia de Santa María, das Franziskanerkloster Convento de la Madre de Dios de Orito und die Kapelle Ermita de Santa Bárbara zu sehen.
Die Stadt erreicht man von Alicante aus am besten über die Nationalstraße N-340 und die Entfernung zu Alicante beträgt etwa 28 km.